Ein Projekt mit Erfolgsgeschichte

Seit einigen Jahren kümmern sich im Landkreis Bad Kissingen engagierte Steinkauz-Fans um deren Wohlergehen: Niströhren werden angebracht und regelmäßig gepflegt oder repariert, Landbewirtschafter werden kontaktiert, um eine für die kleinen Eulen günstige Lebensraumstruktur zu schaffen. Wir dokumentieren sorgfältig das Brutgeschehen, um mit den dadurch gewonnenen Erkenntnissen weitere Verbesserungen für Steinkäuze und deren Lebensraum zu gestalten. Und das mit Erfolg! Im Landkreis Bad Kissingen gibt es inzwischen eine große Anzahl an besetzen Revieren, und jedes Jahr fliegt eine Schar an Jungvögeln aus!

In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband und der Unteren Naturschutzbehörde können wir zielgerichtet die Bedürfnisse der Käuze Stück für Stück erfüllen.

Foto: Gunther Zieger

Steinkauz im Porträt

Foto: Gunther Zieger

Steckbrief

Größe:

21-23 cm, etwa so groß wie eine Amsel

 

Brutareal

Der Steinkauz ist in Europa, Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel und bis nach Zentralasien verbreitet.

 

wissenschaflticher Name:

Athene noctua

Bereits im antiken Griechenland galt der Steinkauz als der Vogel der Weisheit und als Sinnbild der Göttin Athene. Auf der griechischen 1-€-Münze ist er deshalb auch abgebildet.

 

Lebensraum

Als ursprünglicher Bewohner der Steppenlandschaft benötigen Steinkäuze strukturreiche offene Landschaften, extensiv genutzte Streuobstwiesen mit alten Bäumen, Dorfrandbereiche mit Viehweiden, lückig bestückte Äcker oder Bracheflächen.

Wichtig für die Jungenaufzucht sind gerade in der Brutzeit Ende Mai und Juni geeignete Flächen zum Erbeuten von Nahrung, möglichst in unmittelbarer Nähe zum Brutplatz.

 

Nahrung

Alles, was er auf dem Boden erjagen kann: Regenwürmer, Insekten, und vor allem Mäuse

Gerne geht der Steinkauz zu Fuß auf die Jagd!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Gunther Zieger

Brutverhalten

Steinkäuze brüten in Höhlen von Bäumen, ursprünglich auch in Mauernischen (daher der Name!), und in für sie geeigneten Niströhren.

Ab Anfang/Mitte April beginnt die Brutsaison. Nach 24-28 Tagen schlüpfen die Jungen. Gute drei Wochen dauert es, bis sie zum ersten Mal die Nisthöhle verlassen. Flügge werden sie erst mit etwa 30 Tagen, bis dahin klettern sie gerne in ihrem Nistbaum herum.

Steinkauzpaare bleiben ein Leben lang zusammen und verlassen auch ihr Revier im Winter nicht. Deshalb ist ein reichhaltiges Höhlenangebot für sie sehr wichtig: Nisthöhle, Ruhehöhle, Nahrungsdepot... Und deshalb bringen wir pro Revier auch mindestens zwei Röhren an.

 

Stimme

Little Owl (Athene noctua).mp3
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Niströhren für die Steinkäuze

Steinkäuze sind darauf angewiesen, in einem für sie geeignteten Lebensraum, auch Habitat genannt, gute Nistmöglichkeiten zu finden, um erfolgreich zu brüten. Im Zuge der Flurbereinigung der vergangenen Jahrzehnte gingen unzählige Nistmöglichkeiten verloren, alte höhlenreiche Obstbäume oder Kopfweiden fielen der Säge zum Opfer, und so verschwanden auch die Steinkäuze immer mehr aus iher unterfränkischen Heimat.

Durch das Ausbringen von inzwischen rund 700 Niströhren, verteilt im ganzen Landkreis, konnten wir seit Anfang der 2000er eine Wiederansiedlung der Steinkäuze erreichen, und inzwischen haben wir hier erfreulicherweise eine stabile Population!

Foto: Gunther Zieger

Helfen Sie mit!

Haben Sie geeignete Obstbaumwiesen, die mit Niströhren bestückt werden könnten? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

Die Standorte sollten möglichst bis zu 200 m vom nächsten Wald entfernt liegen, mindestens ebensoweit von der nächsten Straße entfernt. Gut sind Viehweiden in der Nähe oder andere Flächen mit kurzgehaltener Vegetation für die Nahrungssuche der Steinkäuze.

Foto: Gunther Zieger