Braunkehlchen mögen es unaufgeräumt in der Landschaft: Gräben mit Bewuchs, altes Gras vom Vorjahr, mehrjährige Brachen, und vor allem alte Pflanzenstängel, die sie als Singwarte benutzen, und um
von da aus ihr Revier überblicken zu können. Da diese Strukturen inzwischen selten geworden sind in unserer Agrarlandschaft, haben es auch die Braunkehlchen schwer, einen geeigneten Platz für ihr
Brutgeschäft zu finden. Entsprechend sind sie, die Allerweltsvögel des vergangenen Jahrhunderts, sehr selten geworden.
Mit künstlichen Singwarten wollen wir den Braunkehlchen helfen: rund um Großwenkheim, auf geeigneten Brachestreifen und an einem Graben entlang, haben wir Ende März Stecken ausgebracht, die den
Braunkehlchen als Singwarten dienen können. Nun hoffen wir, dass der Vogel des Jahres 2023 sie auch entdeckt und für gut befindet! Denn mit einem Überangebot an Ansitzwarten kann man
durchaus Braunkehlchen anlocken, wie in einem Projekt bei Kulmbach nachgewiesen werden konnte (Bericht in „Der Falke“ 8/2017).